Interview

Wie jedes Mal, wenn ein neuer Roman erscheint, gibt es zahlreiche Presse- und Interviewanfragen. Auch mein Verlag versucht regelmäßig, mir ein paar Informationen zu entlocken, die bislang noch keiner kannte. Ob ihnen das gelungen ist? Schaut selbst.

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Als Grafik-Designerin hat Mia Morgowski in verschiedenen Werbeagenturen gearbeitet, bevor 2008 ihr Debütroman «Kein Sex ist auch keine Lösung» erschien –  ein Bestseller, der erfolgreich fürs Kino verfilmt wurde. Jetzt ist ihr Roman «So was hat ein Mann im Gefühl» erschienen: die Geschichte von Tobias, der kurz vor seinem 40. Geburtstag von seiner Freundin verlassen wird und sich eine Radikaltherapie verordnet: raus aus der Doppelhaushälfte, rein in die Männer-WG …

Der moderne Mann und seine Macken, das ist das literarische Spezialgebiet von Mia Morgowski. Ein Exemplar dieser Spezies hat sie dann auch gleich geheiratet. Wir haben die gebürtige Hamburgerin, wie man so sagt, quasi zu Gott und der Welt befragt. …

Mia Morgowski im Blitzinterview

Du als Schülerin: Deutsch sehr gut, Mathematik ausreichend?
Genau umgekehrt: Ich hatte Mathe-Leistungskurs und habe in Deutsch kläglich versagt. Es lag mir noch nie, mich kurz zu fassen, und so kam ich in der vorgegebenen Zeit einfach nicht auf den Punkt. Und mündlich – weil schüchtern – gab es meist ’ne Fünf.

Früher eher wildes Kind oder braves Mädchen?
Ich würde jetzt sehr gern mit durchgedrücktem Rücken «wildes Kind» sagen, aber in Wahrheit war ich wohl doch ein braves Mädchen. Meistens.

Wann hast du zum ersten Mal von einem eigenen Roman geträumt?
Ich müsste mal auf dem Dachboden meiner Eltern schauen. Dort liegen meine ersten Romanversuche, vollgeschriebene Schulhefte mit erfundenen Geschichten. Ich schätze, damals war ich zwölf.

Wo schreibst du – immer zu Hause? Gerne im Café? Mal hier, mal dort?
Mal hier, mal dort. Zu Beginn eines neuen Romans brauche ich Trubel, um mich zu konzentrieren. Später beim Überarbeiten dann Ruhe. Ab dem Zeitpunkt bleibe ich zu Hause.

Morgenstund‘ hat Gold im Mund

Morgens früh, abends spät – wann schreibst du am liebsten?
Morgens früh. Auch wenn ich nicht unbedingt ein Frühaufsteher bin, sind mir die Morgenstunden dennoch die liebsten. Ab Mittag geht’s mit meiner Energie bergab …

Mit Musik?
Manchmal ja. Vor allem, wenn am Nachbartisch jemand eine durchdringende, laute Stimme hat, die sich nicht ausblenden lässt. Ansonsten eher nicht.

Was tust du bei Schreibblockaden bzw. in Durchhängephasen – gibt es ein Geheimrezept?
Ich habe zum Glück selten Durchhängephasen. Und Schreibblockaden fast nie. Ist der Plot einer Geschichte gefunden, drängt es mich, sie zu erzählen, und alles fließt. Und falls es tatsächlich mal nicht wie gewünscht vorangeht, bleibt der Computer ausgeschaltet, und ich erledige Nützliches. Bügeln, Putzen oder Joggen.

Trauerst du deinem alten Job manchmal hinterher?
Nein, kein bisschen. Nur die Kollegen fehlen mir. Schreiben kann manchmal sehr einsam sein.

Bereits erste Anzeichen einer Midlife-Crisis entdeckt?
Also … als Frau hat man eigentlich ständig Krisen zu bewältigen. Ich wäre erst beunruhigt, wenn plötzlich Entspannung im Alltag einkehrt …

Ich, eifersüchtig? Sagen wir mal so

Deine Buchmänner (von Tom bis Tobias) sind affärengestählt und mit einem pragmatischen Verhältnis zur Beziehungstreue gesegnet. Und du selbst – privat ein eifersüchtiger Typ?
Ich beobachte stumm und warte erst mal ab. Das habe ich mir bei meinem Mann abgeschaut. Der hat so ein Urvertrauen, dass ich ihm nicht verloren gehe – fast schon beleidigend.

Frankfurter Buchmesse: Lust (so viele Menschen!) oder Last (so viele Menschen!)?
Lust! (Weil: so viele Menschen. Kollegen treffen, sich austauschen und gemeinsam feiern – jedes Jahr aufs Neue schön). Aber auch Last. (Weil: so viele Menschen. Hinterher ist man fix und fertig, krank oder beides).

Zum Schluss die Fragen aus der Lieblings-Kategorie. Dein Lieblingsbuch?
Die In-Style. Nein, Quatsch. Aber die Frage ist ein bisschen gemein. Ich habe so viele Autorenfreunde, die fragen sich doch: Warum hat sie denn mein nicht Buch genannt?

Deine Lieblingsband?
Auch schwierig, sich da festzulegen. Ich mag gerade sehr gern Kirlian Camera. Außerdem ist mein Mann Musiker. Der singt auch sehr hübsch.

Dein Lieblingsessen?
Ich esse viiieles gern. Am liebsten Gerichte, die ich nicht selbst kochen musste.

Deine Lieblingsstadt (neben Hamburg)?
New York. Nein, Lissabon. Nein, Belgrad. Muss ich mich entscheiden?

Dein Lieblingsreiseland?
Ich war ja noch nicht überall. Die Antwort kann somit etwas dauern!

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